Tina Teucher wird im November auf der Vereinsjahrestagung die Ehrung…
Design Thinking: Chance für Nachhaltigkeit
Was braucht es, um Innovationen und einfache Lösungen für komplexe Problemstellungen zu entwickeln? Einen Wechsel der Perspektive! Beim Design Thinking rücken der Kunde und seine Bedürfnisse ins Zentrum. Wie dadurch kundenorientierte Innovationen mit Mehrwert entstehen können, zeigt Tina Teucher in ihrem Seminar Design Thinking am Institut für Sustainable Leadership & Change (23./24.4.2019 oder 29./30.10.2019).
Murks entsteht, wenn man die Nutzer nicht fragt
Sind neue Produkte, Apps oder Dienstleistungen immer innovativ? Vermutlich hat sich jeder schon einmal verärgert gefragt, was sich „der Erfinder eigentlich dabei gedacht hat“? Und sich gewünscht, die Leute hinter diesen „neuen Dingen“ hätten ihre Angebote wirklich einmal mit „echten“ Menschen ausprobiert.
„Was brauchst Du eigentlich?“
Beim Design Thinking geht es genau um diese echten Menschen. Es geht darum, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Darum, (gesellschaftliche) Probleme vollständig anzuschauen, verschiedene Sichtweisen einzunehmen, Lösungen zu finden, auszuprobieren, immer wieder zu verbessern und letztlich ganzheitlich gedachte Konzepte sowie konkret nützliche Dinge zu schaffen. Empathie und Teamarbeit sind Kernelemente dieser Methode, was den Blick auf die Bedürfnisse des Menschen (des Kunden, des Nutzers oder auch des Mitarbeiters) öffnet und so relevante Innovationen ermöglicht.
Drei Prinzipien spielen eine wichtige Rolle:
- Interdisziplinäre Teams arbeiten kreativ, aber diszipliniert zusammen
- Im Mittelpunkt aller Überlegungen steht der Kunde oder der Nutzer sowie das Einfühlen in dessen Bedürfnisse
- Innovation entsteht aus der (Weiter)Entwicklung von Ideen innerhalb eines iterativen Prozesses
Mutprobe: Bekanntes in Frage stellen
Design Thinking ist eine Methode, die größere Zusammenhänge und den positiven Nutzen für viele im Blick hat. Es ist eine Einladung und Mutprobe zugleich. Denn der Ansatz funktioniert nur, wenn man bereit ist, den Status Quo in Frage zu stellen. Klingt komplex? Mithilfe einer Persona – die beispielsweise den Zielkunden genau beschreibt – gelingt es in der Praxis. Denn mit diesem „echten“ Menschen vor Augen entstehen alltagsnahe Lösungsideen. Wer für diese Persona „designt“, erhält viel konkretere Ergebnisse.
Hallo, Realität!
Na klar, der für das Design Thinking berühmte Workshop-Koffer mit Post-its und weiteren kreativen Utensilien kommt zum Einsatz – denn mit Bausteinen, Papier & Co. lassen sich schnell Prototypen „bauen“, um diese am Kunden zu erproben. Methoden wie Schnelldurchlauf, Nutzer- und Expertentesting ermöglichen ein schnelles Feedback, das die eigene Wahrnehmungsfähigkeit schärft und oft den eigenen Standpunkt revidieren lässt. Genau da verbindet Design Thinking das Angenehme mit dem Nützlichem: Design Thinker können ständig dazu lernen und die Ergebnisse ihrer Arbeit helfen Menschen in realen Lebenssituationen.
Design Thinking als Chance für mehr Nachhaltigkeit
Was hat das Format Design Thinking nun mit dem Ziel Nachhaltigkeit zu tun? Ganz klar: Zukunftsfähigkeit predigen ist das eine, bleibt aber Blabla, wenn man an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei nur Veränderung fordert. Deshalb braucht es auch zur Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) Räume, in denen Lösungsentwickler zuhören, was wirklich gebraucht wird, sich mit den Anspruchsgruppen zusammensetzen und ihre Ideen immer wieder an echten Menschen testen – und nicht erst jahrelang große Pläne am Reißbrett schmieden, die bei der ersten Berührung mit der Wirklichkeit reif für den Papierkorb sind. Anders geht es mit Design Thinking: Aus den Augen der Betreffenden lässt sich viel besser verstehen, wie die Hürden für nachhaltiges Handeln im Alltag wirklich aussehen und ob man solche Barrieren am besten mit Schere, Flickflack, Stab, Beamen oder Mentaltraining überwindet.
Anmeldung freigeschaltet
Wer Lust hat, quer zu denken und die Perspektive zu wechseln, kann teilnehmen beim Seminar „Design Thinking“ mit Tina Teucher:
23.04. – 24.04.2019 in München
29.10. – 30.10.2019 in München
Hier anmelden:
Seminar beim Institut für Sustainable Leadership & Change
Interview mit Tina Teucher über Design Thinking
Tina Teucher ist Expertin für zukunftsfähiges Wirtschaften und kreative Prozesse. Mit ihren Vorträgen, Moderationen und Prozessbegleitungen inspiriert sie einen positiven Wandel in Unternehmen und Gesellschaft.
Die Kulturwissenschaftlerin absolvierte den MBA Sustainability Management an der Leuphana Universität Lüneburg. 2009 bis 2014 war Tina Teucher leitende Redakteurin des Entscheider-Magazins forum Nachhaltig Wirtschaften. Seit 2015 wirkt sie als Sustainable Matchmaker, um Ansätze für die Lösung ökonomischer, ökologischer und sozialer Probleme zu verbinden.
Sie berät Firmen und Institutionen, z.B. bei der zukunftsorientierten Veränderung des Geschäftsmodells, der nachhaltigen Transformation mit dem gesamten Team oder strategischen Fragen unternehmerischen Engagements. Sie arbeitet mit der Design Thinking Methode, denn sie ist überzeugt: „Design Thinking versetzt uns in den idealen Mindset, um die richtigen Fragen zu stellen und konkrete, ganzheitliche Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.“
Teaserbild: Jo Szczepanska auf Unsplash
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.