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Helm auf Solardach, Text: KLIM AH ELDEN

Mittelstand als Klimaheld

Für kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) ist das Einsparen von CO2 viel zu aufwändig und teuer – oder vielleicht doch nicht? Eine Anleitung zur Klimaneutralität.


Warum sollten auch KMU Klimaneutralität anstreben?

Das Offensichtliche zuerst: Das Unternehmen tut etwas für den Klimaschutz und wirtschaftet damit enkeltauglich. Es gibt aber noch weitere Vorteile, klimaneutral zu wirtschaften: Die Berechnung der Emissionen deckt energieintensive Prozesse des Unternehmens und damit Energieeinsparpotenziale auf. Durch kann die betroffene Firma ihre Kosteneffizienz erhöhen. So erfüllen Firmen häufig die immer stärker werdenden regulatorischen Vorgaben, bevor diese in Kraft treten. Zudem beziehen besonders jüngere Arbeitnehmer*innen die Klimastrategien ihrer potentiellen Arbeitgeber*innen in ihre beruflichen Entscheidungen ein. Auch Kund*innen achten bei gekauften Produkten immer mehr auf Klimagerechtigkeit – genau so wie Auftraggeber*innen bei ihren Lieferant*innen.

KMU werden Klimahelden

Wie genau sieht der Weg zum klimaneutralen Unternehmen nun aus? Hier kommen die Klimahelden ins Spiel: Sie unterstützen Firmen bei der Klimabilanzierung, Findung einer Klimastrategie, dem Ausgleich der Emissionen sowie bei der Kommunikation des Klimabeitrags. Die Klimahelden stellen die UN-Klimaziele (SDGs) in den Mittelpunkt, um damit den Mittelstand dabei zu unterstützen, den Klimawandel zu bremsen. Tina Teucher engagiert sich seit 2021 im Beirat der Klimahelden. Der Gründer der Klimahelden ist Amir Roughani, ein faszinierender Serial Sustainable Entrepreneur: Mit 11 Jahren kam er alleine nach Deutschland und gründete mit 27 VISPIRON, eine Unternehmensgruppe im Technologiebereich mit inzwischen 500 Mitarbeiter*innen. VISPIRON arbeitet auch klimaneutral.

Logo Klimahelden GmbH

Warum brauchen Unternehmen eine Klimabilanz?

Wenn ein Unternehmen Emissionen kompensieren oder sogar klimaneutral werden möchte, muss es erst einmal wissen, welche Prozesse einen Impact auf das Klima haben. Dabei ist eine professionell erstellte Klimabilanz hilfreich, die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens sichtbar macht. Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan (CH4), entstehen nicht nur durch das Verbrennen von Stoffen, sondern werden auch bei anderen Prozessen verursacht, z.B. bei der Düngung von Feldern mit synthetisch hergestellten Stickstoffdüngern. Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protokoll) unterstützt Firmen dabei, all diese Prozesse zu identifizieren und in CO2-Äquivalente umzurechnen. Letzteres reduziert die Komplexität und dient der Vergleichbarkeit.

Das Greenhouse Gas Protocol

Als ganzheitlicher Ansatz betrachtet das GHG Protokoll nicht nur Emissionen, die das betrachtete Unternehmen direkt ausstößt, sondern auch alle Emission entlang der Wertschöpfungskette entlang sogenannter Scopes.

Scope 1: direkte Emissionen z.B. Kraftstoffverbrauch im Fuhrpark

Scope 2: indirekte Emissionen z.B. durch den Stromverbrauch

Scope 3: Emissionen aufgrund von vor- und nachgelagerten Aktivitäten z.B. durch Geschäftsreisen

Der Weg zur Klimastrategie

Um die Erkenntnisse aus der Klimabilanz sinnvoll zu nutzen, ist eine Klimastrategie empfehlenswert. Folgende Schritte gehen die Klimahelden dabei mit ihren Kund*innen:

  1. Umfeldanalyse
    Welche Klimarisiken liegen bei der betrachteten Firma vor oder kommen in Zukunft in Betracht?
    Welche regulatorischen Anforderungen sind zu beachten?
  2. Unternehmensanalyse
    Welche Klimaziele (z.B. Klimaneutralität eines Produktes oder der ganzen Firma) können auf Basis der Klimabilanz für das Unternehmen formuliert werden?
  3. Maßnahmenplanung für die Reduktion des CO2-Ausstoßes
    u.a. Ausgleich bisherige Emissionen mit Klimazertifikaten, wodurch Unternehmen ist kurzfristig klimaneutral werden
  4. Kontinuierlicher Reduzierungsprozess
    CO2-Management mit weiteren Maßnahmen zur CO2-Einsparung und zusätzliche CO2-Kompensation
  5. Kommunikation des Klimaschutz-Beitrags nach außen
    durch Urkunden, Siegel und Nachhaltigkeitsberichte

Klimaneutralität – geht das überhaupt?

Treibhausgasemissionen lassen sich durch Maßnahmen stark senken, in der Realität zwar nicht auf Null, in der Bilanz allerdings schon: durch Kompensationsmaßnahmen. Das kompensierende Unternehmen unterstützt dabei Projekte finanziell, die Treibhausgase einsparen z.B. durch die Aufforstung von Wäldern und kann außerdem einen weiteren Fokus im Rahmen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung für die Projekte auswählen wie „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ oder „Nachhaltige Städte und Gemeinden“.

Um sicherzugehen, dass die unterstützten Projekte verantwortungsvoll umgesetzt werden, achten die Klimahelden auf sogenannte Projektstandards wie den Verified Carbon Standard (VCS) oder den ganzheitlich orientierten Gold Standard.

Wie können Steuerberater Verantwortung für Nachhaltigkeit übernehmen?

Huch? Was hat denn Steuerberatung jetzt mit dem ganzen Thema zu tun? Jede Menge: Denn die Klimahelden bieten eine Software an, mit der Steuerberater*innen die Klimabilanz ihrer Mandant*innen berechnen lassen können. Dazu geben sie alle emissionsrelevanten Daten der Firma ein und erhalten automatisiert die Klimabilanz nach Greenhouse Gas Protocol sowie Empfehlungen für Maßnahmen zur Emissionsreduktion und Digitalisierung.

Titelbild: Evgeniy Alyoshin, Unsplash


Neben ihrem Engagement im Beirat der Klimahelden gestaltet Tina Teucher auch im Gesamtvorstand des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. das nachhaltige Wirtschaften aktiv mit. Als Beraterin kann sie aus Einblicken in viele verschiedene Unternehmen und Branchen schöpfen. Die Expertin für nachhaltiges Wirtschaften ist auch in den Bereichen Sustainable Finance, Biodiversität und Ökosystemwiederherstellung qualifiziert.
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.


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