Beim online-Format „Lunch & Learn: Stop talking - start acting!“…
Tina Teucher zu Gast im Ecosystem Restoration Camp
Tina Teucher berichtet vom 9. bis 16. April live über ihr Engagement im Ecosystem Restoration Camp Virsoleil im Südwesten Frankreichs.
Video: Die Camp Virsoleil-Erfahrung
Inhalt:
- 9./10. April: Camp Virsoleil – eine Woche lang Natur erleben
- 11. April: Der Duft des Sommers kann kommen – Lavendel pflanzen im Camp Virsoleil
- 12. April: Ganzheitliche Weidewirtschaft mit Schafen in Frankreich – ein Besuch auf dem regenerativen Bauernhof „Les Jardins de Condaminas“
- 14. April: 1001 Bienen – Agroforst für Artenvielfalt
Das Camp Virsoleil
Camp Virsoleil ist ein Lernort für die Wiederherstellung von Ökosystemen und regenerative Landwirtschaft auf einem 300 Jahre alten Bauernhof in der Dordogne im Südwesten Frankreichs. Zwischen charmanten mittelalterlichen Dörfern und üppiger Flusslandschaft wächst das Bewusstsein für regenerative Lebensstile zunehmend.
Die Vision des Camps
Ecosystem Restoration Camps ist eine globale Bewegung, die seit 2017 Camps unterstützt, die sich vor Ort für die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme einsetzen.
Das Ecosystem Restoration Camp Virsoleil versteht sich als Beispiel einer regenerativen Polykultur-Farm, die Bildungsprogramme und einen erholsamen Rückzugsort mit Schwerpunkt auf regenerativem Lebensstil und lokaler Kultur anbietet. Unter dem Motto „indem wir uns wieder mit der Natur verbinden, können wir uns selbst wiederherstellen“ findet auch die persönliche Erholung und der Austausch mit gleichgesinnten Teilnehmenden Platz.
Eine Woche lang Natur erleben
Die pädagogisch angeleiteten Aktivitäten zur Renaturierung beinhalten unter anderem die Entwicklung eines Konzepts zur Wiederherstellung des Ökosystems, den regenerativen Lebensmittelanbau, die Pflanzung von Bäumen, die Schaffung von Lebensraum für Bestäuber, Kompostierung und die Entwicklung von regenerativen Geschäftsmodellen.
„Indem wir uns wieder mit der Natur verbinden, stellen wir uns selbst wieder her“
Virsoleil ist ein Ort für die Regeneration von Boden, Geist und Gesellschaft. Das Zentrum für regeneratives Leben befindet sich in der Dordogne, einer traumhaften Region im Südwesten Frankreichs. Sobald man hier ankommt, spürt man das Ziel, das die Gründer dieses Camps verfolgen:
Sich wieder mit der Natur zu verbinden und sich selbst zu erneuern. Zu inspirieren, bilden, heilen und ernten.
In der Hoffnung, diese Erfahrung zu machen und zu ihrem Erfolg beizutragen, nehmen sechs Personen aus den Niederlanden, Großbritannien, den USA und Deutschland vom 9. bis 16. April 2022 am Ecosystem Restoration Camp Virsoleil teil.
Ein herzlicheres Willkommen als das, das die Camp-Besitzer und Gastgeber Teryl und Claudia Chapel den Camp-Teilnehmenden bereiteten, kann man sich kaum vorstellen. Am stets üppig gedeckten Tisch verwöhnen Gerichte aus der auch bei Touristen beliebten französischen Region die Freiwilligen. In den Gesprächen über die Geschichte des über 300 Jahre alten Hofes und die Familiengeschichte des Ehepaars wird deutlich, dass es sich bei diesem „Restoration Camp“ um eine ganzheitliche „Restaurierung“ handelt: Der vielseitige Bauernhof will zeigen, wie der Mensch im Einklang mit der Natur leben kann.
Auf dem Hofrundgang bekommen die Camper erste Eindrücke von der beeindruckenden Arbeit, die Claudia und Teryl – gelernte Hochleistungstrainerin und Schreiner – bereits in das Projekt gesteckt haben. Zu sehen sind ein naturnah angelegter Teich nach Permakultur-Prinzipien, eine komplett nach den Traditionen der Region renovierte Scheune, die die Gastgeber als Begegnungsraum und Schlafstätte eingerichtet haben, ein selbst gebautes Gewächshaus, ein eigener Bienenstock und viele weitere spannende Projekte und liebevoll gestaltete Details.
Darüber hinaus benötigt der Boden eines Feldes Vorbereitung für die Anpflanzung von Lavendel. Dies wird die erste Aufgabe der Ecosystem Restoration Camper sein – Fortsetzung folgt!
Der Duft des Sommers kann kommen
Live Bericht vom 11. April 2022
Der Lavendel ist gepflanzt! Und so haben wir es im Ecosystem Restoration Camp Virsoleil gemacht:
Zuerst braucht der Boden Vorbereitung!
Beim Anblick von wilden Orchideen harken wir den Boden mit Rechen.
Dabei kommen viele Steine zum Vorschein, die in liebevoller Handarbeit aussortiert werden.
Nun bereiten wir den Boden mit der Pflugmaschine vor – ein echtes Biest aus den französischen 1970ern…
Erneutes Rechen
Das Biest darf jetzt fräsen.
Nun entfernen wir auch Grasbüschel, die den Lavendel später am Wachsen hindern könnten.
Zum Mittag gibts Quiche! Unsere Gastgeberin Claudia Chapel ist eine begnadete Köchin.
Geduldig warten die kleinen Lavendel-Pflänzchen darauf, gepflanzt zu werden.
Endlich ist es soweit: Der Lavendel kommt in die gut vorbereitete Erde.
Dabei halten wir genaue Abstände ein.
Dafür sorgen die Camper!
Et voilà! Dein neues Zuhause, Lavendel. Mögest Du gut wachsen und gedeihen!
Nun heißt es: Gut angießen.
Zum Schutz vor Sonne, Wind und Austrocknung mulchen wir. Dafür nutzt Virsoleil das übrige Heu aus der alten Scheune.
Chillout nach getaner Arbeit – im Hochzelt.
Nach einer entspannenden Atem- und Bewegungssitzung mit Elementen aus der Weisheit der hawaiianischen Ältesten zeigt Camp-Gastgeber Teryl der Gruppe, wie man auf den wunderschönen Linden der Farm klettert.
Geschafft! Das hat Spaß gemacht!
Die Gastgeber Claudia und Teryl mit Hund Maya sind stolz auf ihre Camper.
Ganzheitliche Weidewirtschaft mit Schafen in Frankreich
12. April 2022
Wie können wir Unkraut ohne Pestizide bekämpfen? Ganzheitliche Weidewirtschaft ist eine regenerative Methode, die mit und nicht gegen die Natur arbeitet. Der Bauernhof „Les Jardins de Condaminas“ im Périgord (Dordogne) in Frankreich wendet diese Methode zur Wiederherstellung von artenreichen Ökosystemen an.
Heute besuchten die Ecosystem Restoration Camper Astrid Van Moorleghem und Michiel van Baalen auf ihrem regenerativen Bauernhof Les Jardin de Condaminas in Villac, Frankreich. Das belgisch-niederländische Paar eröffnete den Hof im Jahr 2020. Anschaulich erklärte Astrid van Baalen, wie sehr die beiden sich um ein tragfähiges und naturnahes Geschäftsmodell bemühen. Sie haben zwar 25 Hektar Ackerland, nutzen aber nur sieben Hektar für die Landwirtschaft und lassen den Rest als Wald stehen. In Zukunft könnte das Holz aus dem Wald auch als Brennholz verkauft werden.
Der Mittelpunkt des Betriebs ist der Lavendel. Aus den 3.000 gepflanzten Lavendelpflanzen will das Paar rund 7 Liter ätherische Öle gewinnen. Im Allgemeinen heißt es, dass Lavendel in dieser Region nicht angebaut werden kann, weil der Boden besonders lehmig ist. Astrid und Michiel haben sich daher für Sorten entschieden, die mit den Boden- und Klimabedingungen besser zurechtkommen, wie z. B. Lavandula stoechas lusitanica (je nach Wohnort auch Spanischer Lavendel, Portugiesischer Lavendel oder Schmetterlingslavendel genannt).
Die Gärten von Condaminas sind die einzigen Produzenten dieser Lavendelsorte in Frankreich, die Produkte haben eine Haltbarkeit von 5 Jahren. Die Lavendelsetzlinge werden auch an andere Betriebe wie das Ecosystem Restoration Camp Virsoleil verkauft. Das Geschäftsmodell von Condaminas basiert auf Tourismus und Produktion. Die Menschen kommen gerne auf den zertifizierten Biohof, machen ein Picknick und genießen den Lavendel, der dreimal im Jahr blüht.
Tiere helfen beim Mähen des so genannten „Unkrauts“
Blühender Lavendel dank ganzheitlicher Weidewirtschaft mit Schafen:
Der regenerative Ansatz des Hofes besteht darin, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. „Ein Unkraut ist eine Pflanze, die an der falschen Stelle wächst“, sagt Astrid. Sie hat sich dafür entschieden, das Unkraut auf den Lavendelfeldern ohne Herbizide zu behandeln. Sie haben einen anderen Weg gefunden, das Unkrautproblem zu lösen: Tiere halten das Feld sauber.
Zwischen den Lavendelreihen genießen 50 Schafe das Gras und das Unkraut. Im Rahmen der ganzheitlichen Beweidung treiben die Bauern die Schafe jeden Tag auf eine andere Teilfläche zum Mähen.
Obwohl Schafwolle in Europa keinen wirtschaftlichen Wert hat und die Preise für Schaffleisch nicht mit denen von mit Soja gefütterten Industrieschafen konkurrieren können, bringen die Schafe ein Einkommen für den Hof: Die EU zahlt Subventionen für Weidetiere, damit die Wiesen nicht zu Wäldern werden.
Die Bienen summen um ihren Bienenstock und freuen sich über die ersten Lavendelblüten. Die Lavendelernte erfolgt von Hand, indem der blühende Teil abgeschnitten wird.
Destillation von ätherischen Ölen
Astrid und Michiel stellen in ihrer Destillerie ätherische Öle aus dem Lavendel her. Das langsame Destillationsverfahren mit niedrigem Druck bei etwa 100 Grad Celsius dauert etwa 2 Stunden. Das erhitzte Wasser beginnt in der Kupfersäule zu verdampfen. Im Inneren wandert der Dampf durch eine Serpentine und wird wieder flüssig.
Am Ende kommen zwei Produkte aus dem Extraktor: ätherisches Öl und Hydrosole (Wasser mit den biochemischen Verbindungen der Pflanzen). Sie können für die Aromatherapie, als Raumduft und als Grundlage für Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden. In den Condaminas-Gärten werden auch andere ätherische Öle – aus Oregano, Salbei, Thymian, Pfefferminze und Lorbeer – hergestellt, die in einem Gewächshaus und in Kräuterbeeten angebaut werden. Der Duft dieser natürlichen Kostbarkeiten verzaubert die Besucher.
Bewirtschaftung natürlicher Kreisläufe
In ihrem Streben nach echter Nachhaltigkeit versuchen Astrid und Michiel, alles auf dem Bauernhof als Teil einer Kreislaufwirtschaft zu gestalten. Ein Beispiel: Die Bäume, die das Sonnenlicht für die Lavendelpflanzen blockieren, werden gefällt. Um sie im Kreislauf des Betriebes zu halten, werden die Holzspäne auf den Wegen verteilt. Mit der Zeit zersetzen sie sich und verwandeln sich in fruchtbaren Boden. Um das Risiko zu verringern, dass Krankheiten alle Pflanzen abtöten, wird der Lavendel mit ausreichend Abstand zwischen den Setzlingen gepflanzt.
Eine solche Farm am Laufen zu halten, ist nicht einfach, wie Astrid zugibt. „Landwirtschaft ist wie eine Spielsucht. Man hat es nicht unter Kontrolle. Das Wetter und andere Risiken können alle Bemühungen zunichte machen“. Das engagierte Paar lernt jeden Tag dazu und hält seine Anstrengungen hoch. Sie freuen sich über Besucher, Reservierungen unter contact@condaminas.fr
Die Website befindet sich derzeit (April 2022) im Aufbau und wird zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein unter http://www.condaminas.fr/
Astrid Van Moorleghem erklärt den Ecosystem Restoration Campern, wie sie zusammen mit ihrem Mann Michiel van Baalen die Lavendelfarm aufgebaut hat.
Der Boden soll zu lehmig für den Lavendel sein – aber der Lavendel blüht trotzdem.
Über 3000 Lavendelpflanzen wurden von Astrid und Michiel in Villac, Frankreich gepflanzt.
Bienenstock in den Condaminas-Gärten.
Frühe Lavendelblüte.
Schafe grasen in der Nähe der Lavendelfelder.
2 Tage altes Schaf mit einer Ecosystem Restoration Camperin.
Für die Destillation frisch vom Lorbeerbaum geschnittener Lorbeer.
Zerkleinern des Lorbeers als Vorbereitung für die Destillation.
Destillation von ätherischen Ölen, in diesem Fall aus Lorbeer.
Lavendel-Babys: Setzlinge für die Aufzucht in fruchtbarer Erde.
Trächtiges Schaf in den Condaminas-Gärten im Périgord, Frankreich.
Hey Heu-Kerl! Wir brauchen hier etwas Mulch!
Pflanzung von weiteren 200 Lavendelpflanzen im Camp Virsoleil.
Tee-Pause! Camper zwischen den Lavendelpflanzungen.
1001 Bienen – Agroforst für Artenvielfalt
Am 14. April 2022 besuchten wir die Naturschützer Valerie und Philippe in ihrem Projekt 1001 Abeilles (1001 bees) im französischen Boisseuilh (Dordogne). Mit ihrem Verein betreiben sie natürliche Bienenhaltung, Umweltbildung, Permakultur und starten gerade ein Agroforst-Projekt.
Nachhaltige Bauweise
Das Paar lebt in einem selbstgebauten, achteckigen, nachhaltigen Haus. Die meisten Elemente darin bestehen aus Upcycling-Material – so sind zum Beispiel die Türen aus Kastanienholz, die andere Haushalte ausrangiert haben. Das Fundament steht auf Stein und Kalk, alte Reifen sorgen für eine gute Isolation. Der Boden eignet sich für nachhaltiges Bauen, aber weniger für Gärtnern. Daher sind viele der nach Permakultur-Prinzipien angelegten Beete als Hochbeete konzipiert.
Durchdachtes Wassermanagement
Als sie das verwahrloste Grundstück kauften, begannen sie zunächst damit, ein gutes Wassermanagementsystem aufzubauen. Die Entwicklung eines Teichs als Ökosystem dauert am längsten, daher begannen Valerie und Philippe zunächst damit. Daran, dass dort inzwischen kleine Schlangen leben, erkennt man, dass das Ökosystem vollständig gereift ist: Diese Tiere leben an der Spitze der Nahrungskette. Es gibt genügend Frösche und Schnecken, die sie fressen können. Und diese Tiere wiederum finden genug Pflanzennahrung.
Permakultur-Prinzipien auch im Gewächshaus
In einem Gewächshaus lassen die beiden viele Pflanzen für sich selbst, sowie Freunde und Bekannte wachsen. Damit es im Sommer nicht zu heiß darin wird, wachsen einige der Pflanzen vertikal und sorgen so für eine angenehme Kühlung und Beschattung. Die Wasserversorgung der Beete erfolgt über Tontöpfe, die eingefülltes Wasser sanft über einen längeren Zeitraum abgeben.
Geschichten von der Bienen-Expertin
Der Verein 1001 Bienen erhielt seinen Namen, weil es allein in Frankreich über 1.000 Wildbienenarten gibt. Weltweit sind es gut 20.000. Die Honigbiene ist ein Nutztier und nur eine einzige von diesen tausenden Arten. Sie stammt ursprünglich aus Europa und Afrika. Erst mit der Kolonialisierung gelangte sie auch nach Amerika. Pu der Bär und seine wilden honigfressenden Bärenkollegen, sind sicher glücklich über die Einführung dieser „invasiven“ Art…
Valerie ist eine absolute Bienenexpertin und erzählte uns viele großartige Wunder über diese kleinen Riesen. Die männlichen Bienen werden im Frühling geboren und sterben im Herbst. Weibliche Bienen leben 1,5 Monate (im Frühling geborene) oder 6 Monate (im Herbst/Winter geborene). Die Bienenkönigin lebt etwa fünf Jahre und bleibt immer im Bienenstock. Sie verlässt ihn nur zur Paarung und wenn der Schwarm sich aufteilt. Neue Königinnen können nur entstehen, wenn das sogenannte „Gelee Royale“ an neue Eier verfüttert wird.
Gibt es „fairen“ Honig?
Der für uns Menschen wohlschmeckende Honig ist eigentlich das Winterfutter der Bienen. In der konventionellen Bienenzucht wird den Bienen ihr Honig weggenommen und sie erhalten stattdessen Industriezucker. Valerie dagegen nimmt nur den Honig, der am Ende des Winters übrig ist – wenn noch welcher übrig ist.
Wie sich die Varoa-Milbe natürlich bekämpfen lässt
Gefahr geht für die Bienen von der Varoamilbe aus. Sie lebt von Bieneneiern, als Parasit. Das Vorkommen der Varoa-Milben verringert sich, wenn
- der Schwarm sich aufteilt, weil die Königinnen dann während der Neuorganisation ihres Staats 3 Wochen keine Eier legen und die Varoa Milben somit kein Futter finden
- genug Honig im Sommer und Herbst produziert wurde, so dass die Königin die Eiproduktion beendet. Aber in der konventionellen Honigproduktion nehmen Imker den Bienen ständig Honig weg, weswegen sie immer neue Eier produzieren, um den Honigvorrat aufzufüllen.
Das Bienen-Paradox
Wir leben in einem Bienen-Paradox, machte Valerie uns deutlich. Es gibt nicht genug, und doch teilweise zu viele. Wie in der Landwirtschaft, so ist auch in der Honigwirtschaft die Größe entscheidend. Um von der Honigproduktion zu leben, braucht ein Imker zwischen 200 und 400 Bienenstöcke. Die Dichte der Kolonien bringt die Bienen aber unter Stress. Besonders in den Städten kann das zum Problem werden. Zwar ist es grundsätzlich begrüßenswert, dass die urbane Blütenvielfalt durch Balkone, urbanes Gärtnern und Parks wächst. Andererseits hat allein Paris über 1.000 Bienen-Kolonien auf einer Fläche von 87.000 Quadratkilometern – eine Überbevölkerung, die insbesondere für andere Bestäuber-Insekten kaum Futter übriglässt.
Naturnahe Bienenstöcke
Naturnahe Bienen-Stöcke helfen den Honigbienen, ein möglichst naturnahes Leben zu führen. Valerie und Philippe stellen solche Bienen-Stöcke aus Korb und Bast her und zeigten uns, wie man sie mit einer besonderen Masse vor Verwitterung schützt. Der Mix aus Kalk, Milch, Kuh-Dung und Feuerasche trocknet schnell. Diesen natürlichen Schutz haben wir im Camp Virsoleil in einem fast meditativen Workshop in der Sonne gemeinsam auf einen Bienenstock aufgebracht. Bald kann das erste Volk hier einziehen.
Umweltbildung ganz praktisch
Um eine Agroforstwirtschaft aufzubauen, kaufen Valerie und Philippe eine benachbarte Grünfläche. Die dort üppig vorhandenen Brombeersträucher nutzen sie als nachhaltigen Rohstoff für ihre Bienenkorb-Produktion. Auch wir Ecosystem Restoration Camper durften ausprobieren, wie man aus Brombeer-Ästen biegsame, unzerreißbare Weidenstäbe schnitzt.
Mit ihrem Verein machen die beiden auf den Wert der Insekten aufmerksam, geben Kurse zum Bau natürlicher Bienenstöcke, helfen Bienenvölker umzusiedeln und rufen zum Mitmachen und Spenden auf. Mehr Infos zu ihrer engagierten Arbeit gibt’s unter https://1001abeilles.org
Titelbild: © Ecosystem Restoration Camp Virsoleil – abgewandelt
Tina Teucher unterstützt als „Sustainable Matchmaker“ nachhaltige Projekte dabei, ihre Ideen zu verbreiten, zu wachsen, zu skalieren und zu multiplizieren. Als Moderatorin und Speakerin für nachhaltiges Wirtschaften begeistert sie auf Veranstaltungen online und vor Ort. 2022 setzt sie sich vor allem für die Wiederherstellung von Ökosystemen ein und möchte internationale Akteure im Rahmen der Initiative „Generation Restoration“ zusammenbringen.
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.